Reisebericht 2014

03.06.2014

Anreise nach Mérida

 

Dieses mal fliegen wir mit der Lufthansa (Schnäppchen 70 €!) von München nach Madrid. Um 11.30 Uhr landen wir und haben somit ausreichen Zeit zum Busbahnhof Sur zu fahren. Mit der Metro Nr. 8 und 6 (Tageskarte mit Flughafenzuschlag 5 €) kommt man in ca. 50 Minuten an der Station Méndez Àlvaro an. Wir orientieren uns kurz und gehen dann noch einen Döner essen und in einem Supermarkt ein wenig Proviant einkaufen.

 

Um 15.30 Uhr geht es mit Avanzabus weiter. Während der Fahrt sehen wir links und rechts unendliche Getreidefelder und Viehweiden. Nur 1 Stopp in der Busstation in Trujillo, die einen schrägen 70er Jahre Charme hat, und um 19.30 Uhr erreichen wir Mérida.

 

Wir finden uns wieder gut in der einstigen Römerstadt zurecht und checken in das vorgebuchtes Hostal Salud (DZ 30 €) ein.

Vom Zimmer aus kann ich das Aquädukt Los Milagros sehen.

04.06.2014

Mèrida - Aljucèn (15,9 km)

 

Um ca. 7.30 Uhr starten wir los, natürlich wird das Aquädukt noch ausgiebig fotografiert und dann geht es stadtauswärts. Leider kommen wir an keiner geöffneten Bar vorbei, Frühstück fällt aus. Man geht auf einem grün gestrichenen Fahrradweg, dann kommt ein Campingplatz und man erreicht den Stausee von Proserpina. Kurze Rast und weiter entlang des Sees an einer Reihe von Ausflugslokalen vorbei, die vermutlich nur am Wochenende geöffnet haben. Die Markierungen sind immer eindeutig und wir wandern durch Weideland hindurch bis nach Carrascalejo. Hier machen wir eine Pause an der Kirche und dann nehmen wir die letzen 3 km in Angriff.

 

Vorbei am Thermalbad steuern wir gleich auf das Geschäft zu, es hat nur bis 13.30 Uhr geöffnet. Da die Herberge verschlossen ist, gehe ich zur Hospitalera Annalena in ihr Casa Rural, sie kommt dann auch gleich und sperrt auf. Hier finden sich noch 2 Radfahrer und 2 Wanderer ein und Annalena gabelt uns später alle bei der Bar Kiosko Parque auf, weil sie auch den Schlüssel zur Kirche hat und uns diese gern zeigen möchte.

05.06.2014

Aljucèn - Alcuèscar (19,7 km)

 

Die kurze Etappe gestern war gut zum Gewöhnen an das Gehen, Rucksackgewicht und die Wärme. Heute eine kleine Steigerung, aber Langstrecken-Geher werden wir nie.

 

Wir kommen zuerst in den Naturpark Cornalvo. Das Schild am Anfang des Parks zeigt uns unter anderem Schwarzstörche und Schildkröten. Leider sehen wir nichts davon. Eigentlich begegnen uns nur 2 Kühe und Milane die über uns kreisen. Meistens ist hier das Gras der Weiden hell und ausgedörrt, die Steineichen stehen verstreut, die Landschaft ist fast wie in der afrikanischen Steppe. Ab dem Wegkreuz von San Juan ist es nicht mehr weit, wir kommen an ein paar Bauernhöfe vorbei und an der Landstraße unterhalb des Ortes ist das Kloster mit Herberge. Schade das es kein historisches Gebäude ist.

 

Der übermotivierte Hospitalero stürzt sich gleich auf uns, man kann nicht mal in Ruhe die Stiefel ausziehen. Wir bekommen gleich eine Reihe von Anweisungen und Uhrzeiten. Von 14.30 - 16.30 Uhr ist diese Kaserne geschlossen und wir besuchen erstmal die Bar schräg gegenüber und nutzen das Gratis-Wifi. Nach einem Rundgang in der Ortschaft gehen wir wieder zurück, ich dachte es wäre angebracht die Pilgermesse zu besuchen, auf die so mit Nachdruck hingewiesen wurde. Die Messe war in einem Raum im angeschlossenem Alten-/Behindertenheim. Es war nicht gerade feierlich und auch der "Pilgersegen" war chaotisch. Also auf zum Abendessen und Spüldienst. Wir lernen Roberto kennen, er ist auch zu Fuß. Ein Radpilger ist auch noch da. Zapfenstreich für uns Pilger ist Punkt 9.00 Uhr. Es ist noch taghell und die Heimbewohner lärmen draußen auch noch länger.

 

06.06.2014

Alcuéscar - Valdesalor (26,2 km)

 

Heute morgen ist der Himmel mit dunklen Wolken bedeckt, während der Weg uns durch Felder und einfache Viehweiden führt. Die Wolken lösen sich aber auf und man merkt, es wird ein heißer Tag.

 

Am Ortsende von Casas de Don Antonio ist ein sehr schöner Rastplatz  mit Trinkwasserbrunnen angelegt. Auf dieser Strecken sehen wir restaurierte römische Brücken und die römischen Meilensteine. Den ganzen Tag über begegnen uns kaum Leute, 2 Radpilger überholen uns. Dafür schauen die Kühe, Pferde, Schafe und Esel mit Fohlen ganz neugierig über den Zaun.

 

Die Masten vom Flugplatz sind noch ganz schön weit weg und irgendwie habe ich keine Power mehr durch die Hitze. Nachdem wir endlich die Rollbahn überquert haben machen wir Pause an einem Hangar. Die Area 51 ist in Spanien, so kommt es mir vor.

 

Die letzten 5 km ziehen sich. Endlich kommt die 100 m lange Römerbrücke und zum Glück ist die Herberge gleich am Ortsanfang. Gegenüber im Park ist eine Bar/Kiosk, hier gibt es den Schlüssel und den Stempel und es werden 6 € kassiert.

 

Eher durch Zufall findet Silvia die Einkaufsmöglichkeit im Dorf. Es ist ein ganz normales Wohnhaus, kein Schild oder Werbetafel weisen darauf hin, es ist nicht mal Licht eingeschaltet. Durch die vergitterten Fenster kann man die Kühltheke erahnen. Will man hier kein Geschäft mit Pilgern machen?

07.06.2014

Valdesalor - Casar de Cáceres (23,1 km)

 

Heute starten wir etwas früher, damit wir in Ruhe die Altstadt von Càceres besichtigen können.

 

Die Strecke ist unspektakulär, bei der Tankstelle springen wir über den Straßengraben. Dann wird die Autobahn und natürlich die N-630 mittels Brücken und Tunnel passiert und wieder auf Feldwegen entlang gegangen, bis endlich die Strecke  von der Schnellstraße wegführt.

 

Ich kann die Stadt schon sehen, aber es dauert noch eine gefühlte Ewigkeit bis wir über das karge Weideland an den Stadtrand gelangen, das Industriegebiet hinter uns lassen und eine steile Gasse uns zum Plaza de Santa Clara führt. Wir schlendern an den schönen Adelspalästen und der Basilika vorbei, schauen noch kurz in das Casa de las Veletas bevor wir uns an der Plaza Mayor in einem Lokal zum 2. Frühstück niederlassen.

 

Nach der Stierkampfarena geht es aus dem Ort raus und 3 km auf dem Seitenstreifen der Landstraße entlang, heute macht mir die Teerstrecke und die vorbeirauschenden Autos nicht soviel aus. Das letzte Stück ist  dann wieder Feldweg, aber dann muss man noch fast durch den ganzen Ort bis zum Casa de Peregrinos.

 

Am Samstag Nachmittag haben in Spanien die Supermärkte geschlossen, aber in Casar de Cáceres gibt es kleine Geschäfte, wo neben der Käsespezialität Torta del Casar auch alles möglich verkauft wird. Der Proviant für Sonntag ist gesichert.

 

Wir essen gut in der Bar Majuca und lernen den neuen Mitpilger Joseph aus Frankreich kennen.

08.06.2014

Casar de Cáceres - Embalse de Alcántara (22,4 km)

 

Geschlafen habe ich nicht so gut, die Matratzen sind total durchgelegen und die halbe Nacht macht die Rathausglocke gegenüber ¼ stündlich Lärm. Außerdem war auf dem Vorplatz eine Party der Dorfjugend.

 

Wir frühstücken in der Herberge und sollten eigentlich den Schlüssel in der Bar nebenan abgeben. Es ist aber nicht geöffnet, einen Briefkasten gibt es auch nicht. Also bin  ich nochmal die schmale Treppe zur Herberge hoch

und habe den Schlüssel im Schloss zurückgelassen.

 

Wir gehen lange auf einer Kiesstraße dahin, es ist zugleich ein Teil der Cañada Real. Wieder vereinzelt die römischen Meilensteine und dann, Tor auf Tor zu, mitten durch eine Schaffarm. Es liegen ziemlich große Felsbrocken in der Landschaft.

 

Den Tajo-Stausee können wir schon erblicken, aber jetzt wird es kompliziert. Hier ist eine riese Baustelle mit Umleitung. Soweit ich im Internet gelesen habe, werden hier Brücken und Trassen für den Hochgeschwindigkeitszug AVE durch das Tal gebaut. Ob das Mangels öffentlicher Gelder jemals fertig gestellt wird? Auf jeden Fall haben wir keinen Bock und außerdem ist Pfingstsonntag und es wird definitiv nicht gearbeitet, also steigen wir über den Bauzaun und kürzen die Umleitung ab.

 

Wir sind auf einem Trampelpfad neben der Straße und kommen zu einer überdachten Sitzgelegenheit für Pilger, wo wir eine größere Pause machen bevor wir auf die N-630 müssen.

 

Es ist heiß, besonders jetzt auf der Teerstraße. Zuerst über den Fluss Almonte, dann über die 600 m lange Tajo-Brücke und dann müssen wir auch noch 1 km bergauf.  Ich bin schon froh als der Abzweig zu einer grobe Schotterpiste kommt. Hier ist gleich am Anfang die Pension bei Linda und Maarten und noch 100 m weiter befindet sich auf einem Hügel  die moderne „Betonherberge“, die wirklich witzig

konzipiert ist.

 

Die Waschmaschinenbenutzung ist im Preis inbegriffen und so kommt es das wir fast unsere ganze Garderobe waschen (lassen). Wir baden unsere Beine im Stausee bevor wir die Aussicht auf der Terrasse genießen und einige Mahou cinco estrellas zischen.

 

Zum Abendessen bestelle ich bei der Hospitalera eine Lasagne aus der Tiefkühltruhe.

 

 

09.06.2014

Embalse de Alcántara - Grimaldo (20,2 km)

 

Das Frühstück ist Selbstbedienung, der Kaffee ist vorbereitet, aber mit toten Fliegen. Also steige ich heute mal auf Tee um. Es hat außer uns nur Joseph hier übernachtet.

 

Zuerst gehen wir den steinigen Weg von gestern zurück zur Hauptstraße und überholen gleich Joseph, er geht extrem langsam. Dann gleich steil den Berg hoch, hier treffen wir erneut auf die AVE-Baustelle. Weiter führt der Weg mitten durch Kuhherden, wo es  merkwürdigerweise nur schwarze Kühe mit hellen Kälbern gibt, also wer diese Rasse kennt bitte Info.

 

Man könnte auch die Römerstraße weitergehen, wir zweigen aber nach Canaveral ab. Hier gönnen wir uns in einer Bar Cafe und ein Bocadillo mit Jamon y Queso und eine Radler. Um die Ecke beim Hostal Malaga ist ein kleines Geschäft. Anstatt Brot kaufen wir jetzt lieber immer Picos de Pan, sowas wie Grisini nur kleiner, das hält sich länger.

 

Am Ortsende muss man eine steile Piste hoch bevor ein kleiner duftender Kiefernwald beginnt, danach kommen sehr alte Korkeichen. Kurz geht es an einer Teerstraße entlang und an einem Tabledance-Schuppen vorbei, dann folgt eine schöne Strecke durch Weideland bis ein Wegweiser uns den Pfad nach Grimaldo zeigt.

 

Grimaldo in ein Minidorf mit 10 Häusern 1 Bar, 1 öffentliche Herberge und 1 private Herberge. Die öffentliche Herberge ist einfach aber sauber und es gibt eine Waschmaschine, also ist heute wieder keine Handwäsche nötig.

10.06.2014

Grimaldo - Galisteo (21,1 km)

 

Heute lassen wir uns das Tagesziel offen, wenn es gut geht dann laufen wir bis Carcaboso, so nehmen wir uns das vor. Ich hatte schon gelesen das die Wegführung verändert werden musste wegen einem Privatgrundstück. Mein Wanderführer ist nicht mehr ganz aktuell.

 

Wir starten gut und flott, vorbei an Steinmauern und durch viele Toren und dann treffen wir auf einen Bauern mit seinem Hündchen Carina. Irgendjemand hat ein Digeridoo stehen lassen, ich muss ihm erstmal erklären was das für ein Ding ist. Dann textet er uns zu und er könnte uns auch mit dem Auto in die nächste Stadt fahren, bla bla, der nervt. Es kommt ein Abzweig und er erklärt uns wenn wir den  4 km Umweg über Riolobos gehen können wir noch einkehren. Wir gehen aber lieber geradeaus den üblich markierten Weg, am Ende kommen wir dort raus wo der Durchgang verboten ist und wir müssen die Landstraße entlang und landen dann letztendlich doch in Riolobos.

 

Es geht nur noch auf Teer, es ist heiß und in der Ferne sehen wir die Burgmauern von Galisteo und wissen, dort ist heute Schluss. Die Herberge ist gerade wegen Desinfektion geschlossen und wir nehmen ein Zimmer im Hostal Los Emigrantes für 10,00€. Hier sind wir die einzigen Gäste, wir sehen aber Pilger die wohl in einem Hotel nächtigen. Nach der Sightseeingrunde machen wir einen Großeinkauf in einem Sparmarkt.

 

11.06.2014

Galisteo - Oliva de Plasencia (25,4 km)

 

Um die weiteren Etappen gemäßigter zu gestalten, plane ich, so wie von Raimund Joos im Outdoorhandbuch empfohlen, über Oliva de Plasencia zu gehen. Das wären heute 27 km und die Wettervorhersage hat 37° C angekündigt. Da Silvia Probleme mit Blasen hat, überlegen wir uns den Service der Herbergswirtin zu nutzen und uns am Abzweig abholen zu lassen.

 

Heute kommt man mal durch ein paar kleine Orte. Es wird grüner, viele Gemüsefelder neben dem Fluss Jerte. In Carcaboso gehen wir kurz in eine Bar und dann führt uns der Weg entlang an einem Bewässerungskanal wieder durch Weideland, aber dementsprechend ist hier auch alles viel grüner. In einem Tümpel können wir Schildkröten sehen. Die Luft steht und wir kämpfen uns auf den Trampelpfaden von Schatten zu Schatten bis wir am Landgut Venta Quemada ankommen.

 

Hier entscheiden wir uns für Autostop, bringen aber trotzdem noch 2,5 km auf der zusammen bis uns eine nette Spanierin mitnimmt. Die Herberge ist schnell gefunden, ein uriges Steinhaus. Es gibt aber keine bestimmten Öffnungszeiten, man muss die Hospitalera anrufen. Monica ist schnell da und spricht sehr gut Englisch. Sie erklärt uns den morgigen Weg zurück zur Via und was es sonst noch so alles in diesem Ort gibt.

12.06.2014

Oliva de Plasencia - Aldeanueva del Camino (27,6 km)

 

Heute gibt es wieder Frühstück in der Herberge, die Kaffeemaschine muss man nur einschalten (gut das ich sie gestern geputzt habe) und aus dem Kühlschrank darf man sich bedienen.

 

Wir gehen 8 km durch die Weiden der Finca Venta Quemada, alles ist sauber mit weißen Zäunen versehen, die Zeit vergeht schnell und wir treffen auf wieder auf die Canadas Reales und zugleich die Via. Weiter auf einer Schotterpiste durch das Grüne und endlich sind wir da, am Arco de Caparra, das Wahrzeichen auf den Wegmarkierungen der Via de la Plata durch die Extremadura.

 

Es ist 9.30 Uhr und ein Mann sperrt das Besucherzentrum auf. Wir sehen uns die kleine Ausstellung an, nutzen WC und Getränkeautomat und lassen uns einen Stempel ins Credencial geben. Weiter bei 36° C aber der Trampelpfad hier ist wenigstens mit Bäumen gesäumt. Später, wir gehen immer auf einem Pfad der neben einer alten Teerstraße läuft, sitzt ein junger Greifvogel am Boden, wir können leider nichts für den armen Kerl tun.

 

Jetzt nähern wir uns wieder der Autobahn, der Bach Ambros muss durchquert werden, aber der Wasserstand ist niedrig und wir balancieren auf Steinen drüber.

Silvia hat wieder massive Probleme mit Blasen an den Füßen und daher wollen wir die Abkürzung auf der Straße nehmen. Es sind 5 km entlang der N-630, die wieder sehr viel Motivation kosten.

 

Am Ortsanfang von Aldeanueva del Camino ist ein Kachelbild der Via de la Plata und kurz darauf die verwaiste öffentliche Herberge, die Tür ist offen und man könnte die Herberge benutzen, aber es wird halt nicht geputzt, so hat uns Monica das gestern schon erklärt. Wir wollen lieber in der  privaten Albergue la Casa de mi abuela übernachten. Ein Pilger kommt auf uns zu, er heißt Leo, er wurde von Joseph geschickt um uns abzuholen. Sie hatten sich zu viert ein Taxi ab Caparra geteilt und haben uns auf der Straße überholt. Wir sind ganz schön platt, brauchen erstmal ein Radler und gehen mit Leo in eine Bar.

 

Die Herberge ist sehr schön und neuwertig, hier spricht die Wirtin deutsch! Die Waschmaschine wird auch gleich wieder aktiviert, die Wäsche kann man einigermaßen geschützt auf dem Balkon aufhängen, das ist auch nötig, denn es kommt ein kurzes Gewitter mit Regen auf. Leo und seine Begleiter Joachim und Joel sind in einem Hotel mit Pool abgestiegen. Wir treffen sie alle wieder in der Dorfbar und gehen dann gemeinsam Essen. Heute haben wir ein hervorragendes Pilgermenü mit Paella und Hähnchen vom Grill.

13.06.2014

Aldeanueva del Camino - Calzada de Béjar (22,3 km)

 

Gestern recht spät ins Bett, heute verlassen wir als letzte die Herberge um 8.00 Uhr. Auf der Landstraße am Abzweig nach Hervas vorbei und dann endlich führt uns ein Trampelpfad zu einer ruhigeren Straße bis nach Banos de Montemayor. Das dies ein Kurort ist merken wir sofort an den Preisen. Das Bocadillo und die Cola sind sehr teuer, wir hätten vielleicht lieber Bier nehmen sollen. In der Ortschaft oben angekommen ist ein Brunnen mit Quellwasser wir füllen unsere Flaschen neu, das ist mal eine Abwechslung vom gechlorten Leitungswasser. Auch die Einheimischen befüllen hier ihre Kanister.

 

Die restaurierten Römerstraße geht steil bergan und dann überqueren wir die Landesgrenze nach Castilla y Lèon kurz vor dem Ort Puerto de Bèjar. Natürlich müssen wir alles was wir hoch gegangen sind wieder runter in ein einsames Tal mit 3 Häusern, um den Fluss Cuerpo del Hombre auf einer uralten Brücke zu passieren. Hier machen wir nochmal eine kurze Pause bevor wir wieder bergauf müssen.

 

Wir schwitzen, aber in der Ferne sehen wir die Berge von über 2000 m mit Schnee auf den Gipfelhängen. Am Ortsanfang von Calzada de Bèjar  ist die Herberge Alba y Soraya, die Hunde liegen faul im Schatten, einer davon muss „Zeus“ sein, sagt das Outdoorhandbuch.


Der Herbergsvater begrüßt uns gleich sehr nett und bietet uns frisches Wasser an. Wir bekommen einen Schlafsaal für uns allein, die Gruppe von spanischen Radfahrern, die später noch kommen, müssen in den „Männerschlafsaal“. In diesem Ort gibt es eine kleine Bar nur mit Ausschank. Hier treffen wir auch wieder das holländische Paar, die hier heute Abend das WM-Gruppenspiel Spanien gegen Niederlande schauen wollen.  Spät am Abend kocht die Herbergswirtin noch für uns auf.

 

14.06.2014

Calzada de Béjar - Fuenterroble de Salvatierra (21,2 km)

 

Heute ist unser letzter echter Wandertag. Wir haben festgestellt, das für Silvia speziell die vorletzte Etappe vor Salamanca mit den über 28 km nicht mehr machbar ist. Durch die Vermeidungshaltung hat sie auch noch Schmerzen im Schienbein bekommen.

 

Wir gehen ganz gemütlich los über Feldwege. Kleine Bächlein kann man über riesen Granitbrocken überwinden. Das Wetter ist nicht so heiß wie in den vergangen Tagen, ein angenehmer Wind weht. Bald gehen wir auf kleinen Landstraßen durch das Dorf Valverde und später Valdelacasa. Hier kehren wir bei einer günstigen Dorfkneipe ein und genehmigen uns gleich 2 Radler. Wir sehen auch neue Pilger (Jose aus Spanien und ein Ire) auf der Strecke, sie sind schneller unterwegs aber steuern wohl auch die „Kultherberge“ an.

 

Fuenteroble de Salvatierra ist schnell erreicht, zuerst noch in den Shop und dann weiter zur Herberge. Xavier und seine Helfer sind hier sehr zuvorkommend. Den Pfarrer Don Blas haben wir nicht kennengelernt.

 

Noch einmal der typische Ablauf, duschen, waschen, relaxen, aber dieses mal strömt eine Ladung Buspilger ein, begaffen alles und bekommen ein Mittagessen serviert. Eine riesige Paella-Pfanne wird von 3 Männern in den Saal getragen. Wir bekommen auch was ab, aber als Fußpilger werden wir separat abgespeist.

 

Auch andere Pilger trauen sich die morgige Etappe nicht zu und organisieren ein Taxi zum Pico de la Duena um sich die ersten 10 km und den Anstieg zu sparen.

15.06.2014

Fuenterroble de Salvatierra - Guijuelo (6 km)

Salamanca

 

Zum Abschied bekommen wir noch einen gelben Pfeil als Anstecker und los geht es auf der Landstraße nach Guijuelo, die Schinkenhaupstadt mit Metzgereimuseum. Wir gehen zum Busbahnhof hinter der Stierkampfarena und nehmen um ca. 8.00 Uhr den Bus nach Salamanca (3,90€). Dort angekommen wollen wir gleich den Bus für übermorgen zum Flughafen buchen. Ein kleiner Schock, denn die frühe Tour ist schon voll. Naja dann müssen wir ein Ticket wiederum zum Busbahnhof Madrid nehmen ( 20,45 €) und wieder mit der Metro raus.

 

Wir fragen bei 2 Hotels nach Zimmer während wir in Richtung Zentrum gehen. Die Lage und die Preise sagen uns aber nicht so zu. Wir gehen erstmal zur Plaza Mayor in die Tourist Info und holen einen Stadtplan und noch Infos wo günstige Pensionen sind. Fast durch Zufall finden wir das Hostal Escala Luna, sehr zentral gelegen, um die Ecke ist das Casa de la Conchas.

16.06.2014

Salamanca

 

Unsere Besichtigung starten wir an der Römerbrücke über den Fluss Tormes. So wären wir zu Fuß die Via in die Stadt reingekommen. Nach der Brücke ist noch ein Muschelzeichen, ansonsten sieht man keine Wegkennzeichnung durch die Stadt.

 

Vorbei an der  offizielle Herberge gehen wir in den Garten Huerto de Calixto y Melibea. Bei der Universität suchen wir natürlich am Portal den Frosch auf dem Totenkopf und am Portal der Kathedrale schauen wir wo sich der Astronaut versteckt. Die Kathedrale besichtigen wir innen auch noch ausführlich. Trotz Pilgerausweis müssen wir hier Eintritt bezahlen.

 

Salamanca hat eine Fülle von historischen Gebäuden, Palästen, Kirchen, Klöstern und ist trotzdem eine kleine, feine Stadt mit einem tollen Flair.

17.06.2014

Rückreise

 

Um 7.00 Uhr steigen wir in den Express-Bus. Nach 2,5 Stunden sind wir in Madrid. 45 Minuten später am Flughafen.

 

Bis zum nächsten Mal....